13.11.2010, Deep Purple (und Marillion), Trier, Arena

Am 16.06.1994 habe ich Deep Purple das letzte – und bisher einzige Mal – gesehen, warum ich sie in der Zwischenzeit konzerttechnisch vernachlässigte? Ich weiß es nicht, vor allem ärgere ich mich wahrscheinlich bis an mein Lebensende, dass ich 2006 nicht dabei war, als sie Alice Cooper als Support dabei hatten – wie geil bitte ist das denn?

Naja, ehe es nach Trier ging, hatte der Fußballgott noch das Spiel FCK-VFB angesetzt, welches durch eine grandiose Aufholjagd des FCK nach 0:3 Rückstand noch zu einem 3:3 gedreht wurde. Allerdings konnte ich die letzten 2 Minuten + Nachspielzeit nicht mehr im Stadion bleiben, da ich zeitig zum P&R-Bus musste. Die Geräuschkulisse im Hintergrund diente dann als Info.

Irgendwann lerne ich auch noch, mich nicht vom Arena-Schild an der Trierer-Ausfahrt zum Verteilerkreisel verwirren zu lassen, sondern einfach weiter zu fahren, um direkt an die Halle zu kommen. Kostet dann zwar 2,50€ Parkgebühren, aber 40min vor Konzertbeginn noch 50m vorm Eingang parken zu können, hat immerhin auch was.

Der Einlass hatte schon begonnen und ging zügig voran, mal eben meine Jacke zur Garderobe gebracht und dabei der Garderobiere das kleine 1×1 beigebracht, denn 10 minus 1,50 ist gar nicht so einfach…
Da es bei „Altrockern“-Konzerten gesitteter zugeht als bei einer Horde Hosenfans (o.ä.), die meinen, ihr Leben sei abrupt zu Ende, wenn sie nicht mindestens in der 1. Reihe stehen oder an einem Moshpit teilnehmen, konnte ich hier eine halbe Stunde vor Konzertbeginn locker durch die Reihen bis etwa Reihe 10 vorlatschen, wenn ich es drauf angelegt hätte, wäre ich sicherlich auch noch weiter nach vorne gekommen. Aber wozu? Noch etwas Zeit zu Lektüre, ehe ein Theatergong (!) darauf hinwies, dass gleich eine Vorstellung beginnt. Marillion betraten auch pünktlich um 20h die Bühne, allerdings hätten sie das besser gelassen, denn was war das denn? Die Musik war ja noch ok, aber ein Sänger, der sich Pleks auf die Stirn klebt, sich auf den Boden fallen lässt und ein Tamburin, blind über die Bühne pfeffert, nur weil es von der Halterung gefallen ist, ist ziemlich „speziell“. Man hatte auch das Gefühl, dass der Applaus jedes mal eher Anstandsapplaus war, denn frenetisch klingt anders. Um 21h hatte der Spuk ein Ende, nach Zugabe verlangte keiner – ein Glück.

Die Umbauphase wurde mit einem kleinen Spaziergang zu den sanitären Anlagen überbrückt, danach konnte man problemlos seinen vorherigen Platz wieder einnehmen, nochmal etwas Lektüre bis zum Gong und um 21.30h gings mit „Highway Star“ los.
Wenn ich mir die aktuelle Besetzung auf wiki ansehe, sind die Protagonisten Ian Gillan (vocals), Steve Morse (guitar), Roger Clover (bass) und Ian Paice (drums, Gründungsmitglied) die gleichen wie 1994, einzig John Lord wurde in der Zwischenzeit durch Don Airey ersetzt.
Ich muss zugeben, dass ich was das (er)kennen der Lieder angeht, scheinbar vor meiner Zeit stehen geblieben bin, denn bei den alten Klassikern Highway Star, When a blind man cries, Black Night, Hush, natürlich Smoke on the water bin ich eher „zu Hause“, als bei dem, was dazwischen gespielt wurde. Die Sachen waren nicht schlecht, keine Frage, nur mir etwas unbekannt. Glaubte ich am Ende des Konzerts noch zu wissen, welche Klassiker gespielt wurden, bin ich heute schon wieder ratlos und hoffe, irgendwo ne Setlist im www zu finden.
Jedenfalls gaben die „alten“ Herren (Bj. 2×45, 2×48 und das Nesthäckchen Bj.54) richtig Gas und tobten über die Bühne. Betrachtet man die Tourdaten der Europatournee – 3 Auftritte, 1 off-day – während November und Dezember, ziehe ich meinen Hut! Chateau! 😉

Nach knapp 90 min war der Hauptteil vorbei, dann gabs 2 kleine Zugaben und um ca. 23.15h wars dann wirklich zu Ende. Leider.
Die beiden Saiteninstrumentler verteilten bei jedem Abgang Pleks an die Menge, eigentlich müssten die Zuschauer in den vorderen 5 Reihen alle versorgt worden sein, so viele wurden da verteilt. Auch ein Handtuch und die Drumsticks flogen am Ende in die Menge.

Fazit: nochmal warte ich keine 16 Jahre, bis zum nächsten DP-Konzert. Der 16.11. in Mannheim läge mir in der Nase, würden die Kartenpreise nicht bei 67€ beginnen, da war Trier etwas günstiger.

Nachtrag:
Habe die Setlist im www gefunden:
Highway Star
Hard Lovin‘ Man
May Be I’m A Leo
Strange Kind of Woman
Rapture Of The Deep
Fireball
Silver Tongue
Steve Morse Solo (Contact Lost)
When A Blind Man Cries
The Well Dressed Guitar
Almost Human
Lazy
No One Came
Don Airey Solo
Perfect Strangers
Space Truckin‘
Smoke On The Water

Hush
Black Night


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