28.08.2021, Darmstadt, Mathildenhöhe

Was bisher geschah…

Dank der ruhigen Lage des Hotels war es die Nacht ebenso und da das Zimmer einen richtigen Rollladen hatte, habe ich sogar ziemlich gut geschlafen. Trotzdem war ich natürlich vorm Wecker wach und der Blick aus dem Fenster tat sein übriges: grau und Regen.
Die Ausflugslust sank dahin, aber wat mut, dat mut, ich war ja nicht zum Spaß da.

Ich packte also meine Siebensachen zusammen, bezahlte (der Radler vom Vorabend ging aufs Haus ☺👍 ) und machte mich auf den Weg nach Darmstadt.
Als ich durch Griesheim fuhr, sah ich, dass dort an diesem Tag „Hofflohmarkt“ war, das hatte ich gar nicht gewusst und hätte es wenn, bei besserem Wetter sicher eingeplant.
Darmstadt stellte mich bei der Durchfahrt zur Mathildenhöhe auf die Probe, scheint doch im ganzen Stadtgebiet Tempo 30 zu herrschen. Leider hat es mich an einer Stelle dann auch erwischt, als ich eine kleine Steigung mit wahnsinnigen 39 km/h empor „raste“, denn oben machte es „Wusch!“ und eine schwarze Säule blitzte. (Stand heute, Zeitpunkt der Berichtverfassung, 04.09., ist noch keine Post angekommen, schaun mer mal, was kommt).
Nachdem ich dann auf der Mathildenhöhe in einer Wohnstraße einen Parkplatz gefunden hatte, erklomm ich die Stufen und kam direkt neben der russ.-orthodoxen Kirche raus.

Leider konnte ich das Gelände allerdings nicht so besichtigen, wie es eigentlich geplant war, denn in der Kirche fand ein Gottesdienst statt, außerdem war das Gelände zwar zugänglich, aber mit Sichtschutzzäunen umstellt, weil es Spielort der „Darmstädter Residenzfestspielen“ war (eine große Bühne stand ebenfalls am Fuße des Brunnenbeckens) und vorm Hochzeitsturm tummelte sich eine Hochzeitsgesellschaft, die dort ihre Fotos machte, so musste ich leider mit einer oberflächlichen Besichtigung vorlieb nehmen. 
Diese war aber immerhin musikalisch umrahmt, denn die „Neue Philharmonie Westfalen“ (?) probte auf der Bühne ihr Residenzfestspiel-Programm, das war auch nicht schlecht. 

Der Gottesdienst in der Kirche nahm zwar irgendwann ein Ende, aber dann standen noch Himmel und Menschen vor dem Gebäude rum, so dass ich später leider immer noch nicht reinschauen konnte. 
Ich spazierte also so weit es möglich war, um das Brunnenbecken herum und am Hochzeitsturm vorbei, bevor mich dann eine Art Glockenspiel wieder zur Kirche lockte. Es dauerte einen Moment bis ich begriff, dass jemand im Glockenturm saß und an Drähten ziehend und mit Stöcken klopfend diese Melodie erzeugte. 
Dieses Spektakel sah ich mir dann eine Weile an. 
Zwischendurch war es eine mit Orchester verstärkte Kakofonie, als dieses parallel mit einem Probestück einsetzten. 

Da ich hier ja nicht weiter etwas ausrichten konnte, zog ich weiter und kam noch an einem sehr kuriosen und schönen Garten vorbei, den man besichtigen konnte. 
Ein künstlerischer Urwald aus Teichen, Statuen, Büschen, (verwittertem) Holz, Plateaus, Trittflächen, Wasserspielen, uvm. umgibt das Haus und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen oder gehen soll. Sehr spannend! 

Anschließend schaute ich mir in den anliegenden Straßen noch ein paar der baulich interessanten Häuser an, bevor ich mich auf den Heimweg machte. 

Einen Zwischenstopp gab’s noch, denn kurz vor Weiterstadt fuhr ich auf einen Autobahnrastplatz um zu sehen, ob in der Mittagszeit gerade irgendwo eine Portion too-good-to-go angeboten wird, denn so langsam bekam ich doch Hunger und wollte außerdem eine fremde tgtg-Stelle ausprobieren. 
Das Glück war mir hold, in einer Bäckerei in Weiterstadt war noch eine Portion zu haben, deren Abholzeit in knapp 20min begann. Ich checkte das Navi, ob das zeitlich machbar wäre, es war, also hab ich die Portion gebucht und machte mich auf den Weg zu dieser Zwischenstation. 
Da ich doch ein paar Minuten zu früh war, wartete ich noch etwas im Auto (und musste dabei meinen regulären Parkplatz erstmal aufgeben, weil eine Omma meinte, Autos würden noch zwischen ihrem und meinem durchpassen, wenn sie sich auf gleicher Höhe irregulär an den gegenüberliegenden Straßenrand stellt und zur Bäckerei geht. Dass dieser Platz natürlich nicht reicht, war dann gleich an einem Mini (!) live zu testen, deren Fahrerin vergeblich versuchte, da irgendwie durch zu passen. Also machte ich den Weg frei, indem ich meinen Platz aufgab und 5m (!) weiter hinter der Omma parkte, dort war nämlich ebenfalls eine offizielle Parkmarkierung. Aber die galt offensichtlich nicht für die Golf fahrende Omma). 

In der Bäckerei fragte mich die VK ob ich direkt nach Hause fahren würde, was ich bejahte und sie stellte mir eine Portion hin, mit der Bemerkung, dass es dann was für die Kühlung wäre. Da ich zwar auf dem Heimweg war, dieser aber noch anderthalb Stunden dauern würde, musste ich mich dann korrigieren, dass ich so schnell dann doch nicht heim fahren würde und bekam eine andere Tüte. 

In dieser befand sich u. a. ein Sesam-Laugenkringel, den ich gleich am Auto als Mittagessen verdrückte. Auf einem weiteren Rastplatz entlang meines Heimweges musste dann noch ein Pudding-Streusel-Teilchen dran glauben, der Rest überlebte und fand zu Hause den Weg ins Gefrierfach. 

Too good to go – Bäckerei Best, Weiterstadt, 3,00€ (der bereits erwähnte Sesam-Laugen-Kringel und das Pudding-Streusel-Teilchen hatten es nicht mehr aufs Foto geschafft)


Fazit: Sommerwetter wäre auch ok gewesen, wobei es morgens in Darmstadt ja trockener und sogar etwas wärmer wurde. 
Ansonsten war so ein Ausflug nach 18 Monaten Corona-Pandemie auch mal wieder ganz schön (war aber doch froh, als ich wieder auf der heimischen Couch lag. 😁)