10.10.2015, J.B.O., Andernach, JUZ

Einer CD ein ganzes Konzert, eine ganze Tour widmen? Mh, joa, kann man machen. Finde ich das gut? Weiß ich ehrlich gesagt auch nach Besuch des Konzertes nicht.
In diesem Fall hatte es zwar den Vorteil, dass ich die CD kenne (eine von zwei JBO-CDs, die ich besitze) und somit ziemlich textsicher war, andererseits – i-wie muss ich immer Parallelen zu den Hosen ziehen – wäre das in dem Fall die „Opelgang“ (deren „Debut“), gewesen.
Ein ganzes Konzert nur aus der Opelgang? Och nö, das muss ich auch nicht haben. Was aber vermutlich daran liegt, dass ich bei den Hosen alle Alben kenne und somit Wert auf einen Querschnitt daraus lege, bei einem Konzert.

Allerdings verbinde ich mit der „Explizite Lyrik“, bzw. insb. mit „Ein guter Tag zum Sterben“ auf immer und ewig eine gottverdammte Scheiß-Fahrt zu einem gottverdammten franz. Scheiß-See (Lac de Madine)!

Den Support machten an diesem Abend „Stepfather Fred“. Als die Band begann, war mein erster Gedanke „ach du Scheiße“, weils gleich mit Gegröhle bzw. Geschrei ins Megaphon losging. Muss allerdings sagen, die Welt hat schon schlechtere Vorgruppen gesehen. Gut, eigentlich muss die Welt gar keine Vorgruppen sehen, aber es lässt sich halt selten ändern.
Die Musik ging schön auf die 12, laut und hart, so wie das sein muss. Dazwischen gabs nen unplugged Part den die Band inmitten des Publikums absolvierte, begleitet von vielen leuchtenden Feuerzeugen, die dafür schon am Eingang verteilt wurden.
Rd. 50min durften sie sich austoben, dann wars aber doch auch mal gut.

Die Umbaupause war erstaunlich/erfreulich kurz. Das Besteck von JBO lag/stand die ganze Zeit schon parat, so konnten sie um kurz nach 21h schon starten. Warum das manchmal mMn unnötig in die Länge gezogen wird, weiß der Teufel.

Los gings mit „Bolle“ und da fiel selbst mir auf, dass das Lied gar nicht auf der „Explizite Lyrik“ drauf ist – ich hatte mich ja vorbereitet und die CD ein paar Tage vorm Konzert nochmal rausgekramt.
Was mir aber noch – und zwar negativ auffiel, war, dass mein Platz in der Mitte der Halle doch eher suboptimal gewählt war. Hatte ich während der Vorgruppe nur mit 2m-Menschen um mich rum und besonders vor mir zu kämpfen – und zwar sowohl Männlein als auch Weiblein – ging nun der Affentanz los! Innerhalb weniger Sekunden war die ganze Halle ein Hexenkessel wie ich ihn selten erlebt habe. Mir blieb nix anderes übrig, als den geordneten Rückzug anzutreten und mich in die hinteren, vernünftigen Reihen zu retten.
Wovor ich aber nicht flüchten konnte, waren die inzw. extremen klimatischen Verhältnisse. Schon während der Vorgruppe war Sauerstoff Mangelware, aber inzw. war der Sauerstoffgehalt bei -200während die Luftfeuchtigkeit bei mind. +200ag. Daher ließ es sich auch nicht vermeiden, dass es bei der kleinsten Bewegung zu sturzbachartigen Schweißausbrüchen kam und die Klamotten nur so an einem klebten. Während der letzten viertel Stunde öffnete aber hinten jemand die Notausgangstür, dadurch wurde man zwar schockgefrostet, aber entdeckte ein inzw. lange vermisstes Element: Sauerstoff!

Achso ja, es blieb nicht bei Bolle, danach kam ein weiteres „Fremd“-Lied, und danach noch eins – das mir aber nicht bekannt war – und dann erklärte Hannes, dass sie zwar die komplette „Explizite Lyrik“ spielen werden, aber da das ja nur 74min sind, kämen noch ein paar andere Sachen dabei. Nach dem 3. Lied gings dann aber wirklich zum eigentlichen Programm über. Die Stimmung kochte weiterhin und so blieb das auch noch eine geraume Zeit.
Was mir beim Hören der CD wieder negativ auffiel, waren die ekligen Zwischengeräusche wie rülpsen, reihern, etc. Muss ich nicht haben, schon gar nicht in voller Konzertlautstärke – denn es wurde wirklich die komplette CD, mit allem Drum und Dran (nach)gespielt.
Untermalt/begleitet wurden die Lieder durch Showeinlagen und männl. Backgroundsängerinnen.

I-wann so gegen 23h war dann Schluss und ich muss sagen, es hat mir wesentlich besser gefallen, als mein bisher einziges JBO-Konzert in Pirmasens. Ich muss es jetzt nicht öfter haben, aber so alle paar Jahre kann mans mal mitnehmen.

Setlist sah lt. setlist.fm wir folgt aus:

1. Bolle
2. Ällabätsch
3. Vier Finger für ein Halleluja
4. Kuschelmetal
5. Schlaf Kindlein, schlaf
6. Walk With an Erection
7. Eistee’s Mainzelcount
8. Ejaculatio Praecox
9. Mei Alde is‘ im Playboy drin
10. Skorpione: Vom Winde verdreht
11. Frauen
12. Ka Alde, ka G’schrei
13. Gimme Doop Joanna
14. Diggin‘ the Nose (Hier bohrt der Boss noch selbst)
15. Mir sta’dd’n etz die Feier
16. Der um das Klo tanzt (Kuck mal, wer da kackt)
17. Symphonie der Verstopfung
18. Schlumpfozid im Stadtgebiet
19. Odysee auf UKW
20. Rache!
21. Könige
22. Ein guter Tag zum Sterben
23. J.B.O.

Encore:
24. Dr. Met
25. Der Hofnarr

Encore 2:
26. Ein Fest
27. Verteidiger des Blödsinns


Hinterlasse einen Kommentar