26.12.2012, La Traviata, Theater Trier

Ich gebs auf. 😦 Warum geh ich auch immer noch mit der Hoffnung ins Theater, dass mir ein schönes Bühnenbild und eine schöne, passende Inszenierung geboten wird. Als ich den Innenraum des Theates betrat und ich die Bühnen-Deko sah, war mir schon klar, dass es wieder anders wird: eine Mauer bzw. ein Mauerbogen, die vollgekritzelt war, mit öffentlichen Personennamen, z.B. Fantomas, DSK, Willy Brandt, Richard Burton, Udo Jürgens, Berlusconi, JFK, Helmut Berger, Heiner Müller, Bert Brecht uvm. – ich konnte keinen Zusammenhang entdecken, während dem ganzen Stück nicht (2,5h). Sollten das „vom Weg abgekommene“ sein, wenn ja, warum nur Männer? K.A.
Der nächste „Schock“ trat dann ein, als die Darsteller die Bühne betraten: die Herren alle im schwarzen Anzug, die Damen alle in schwarzem Samtkleid mit roten Pumps und Alfredo in Jeans, offenem schwarzen Hemd, Gelbeutelkette und Doc Martens ähnlichen Stiefel. Dazwischen tanzte dann kurz darauf ein grünes „Huhn“ rum, das später nochmal nen Auftritt hatte. Im Laufe des Stücks auch noch ein SM-Hund, ein Typ der nen Bullenschädel auf dem Kopf trug und eine Art Punk, zumindest was den Iro angeht. Violetta starb übrigens in der (Tief-)Garage auf nem Schotterhaufen. Da soll man mal nicht die Lust verlieren.
Ach so, ich sollte noch erwähnen, dass die Damen i-wann so Lady-Gaga-Mickey-Maus-Masken trugen und die Herren mit Handys spielten.
Will man so eine altehrwürdige Oper sehen? Ich jedenfalls nicht.

Zum positiven bleibt zu sagen, dass ich einen tollen Platz in Reihe 7 hatte, von wo ich alle Gesten auf der Bühne genau verfolgen konnte. Das einzig störende war, dass ich zum lesen des Übertitels den Kopf zu weit nach hinten legen musste, und dass ich vom Orchester teilw. Köpfe sah – da ist mir lieber, entweder alles oder nix, aber so was „wackelndes“ am unteren Blickfeld, das stört.
Musikalisch und gesanglich wars supertoll, einzig die Inszenierung war wie gesagt, für den A…!


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