02.11.2013, Deep Purple, SAP Arena Mannheim

Um ein Haar hätte ich den rechtzeitigen Aufbruch nach Kaiserslautern zum Bahnhof verpasst, weil ich mich in einer sensationell interessanten Fußballausstellung verquatscht hatte. Deshalb traf mich fast der Schlag, als ich dort um 15.23h wieder in mein Auto einstieg: mir blieben noch 37min, ich war noch nicht einkaufen, ich hatte noch nichts gegessen und musste noch „nach Hause“, um meinen Krempel zu nehmen und mich umzuziehen. Den eigentlichen Einkauf habe ich dann gestrichen und so schaffte ich es tatsächlich um 16h nach K-Town zu fahren und den Zug um 16.58h zu erreichen.
Das Spiel des FCK fand zum Glück um 13h statt, so dass auch fast schon wieder Ruhe am Bhf eingekehrt war, als ich eintraf. Ein weiteres mal war ich froh, mich fussballbesuchstechnisch unfreiwillig etwas rar gemacht zu haben, aber ich vermisse es nicht, samstags in Mitten von gröhlenden und saufenden Horden unterwegs zu sein.
Darum gings aber heute nicht, sondern darum, den saarländischen Heimatbesuch mit einem Konzert zu verbinden. Leider ist Koblenz und Umgebung eine Konzertwüste taklamakanischen Ausmaßes, ich blicke wehmütig nach Saarbrücken zurück.
Irgendwie habe ich den Eindruck, immer in der kalten, dunklen Jahreszeit zu Konzerten nach Mannheim zu kommen. Ich kann mich an keine Wartezeit vor der SAP-Arena erinnern, bei der’s nicht kalt, naß oder verdammt windig war.
Diese 20min wurden auch mal wieder überlebt und auf gings in den Innenraum. Den Gang zur Garderobe ersparte ich mir, um nach dem Konzert rechtzeitig zum Zug zu kommen. Im Innenraum stellte ich erstaunt fest, dass es im Gegensatz zum DTH-Konzert keinen Wellenbrecher gab, aber trotzdem (grüne) Bändchen. Ich lies mir eins geben, das aber so locker gebunden wurde, dass ich es an den Oberarm schieben musste, um es nicht zu verlieren. Das war nervig, also wanderte es nach meinem nächsten Innenraumeintritt, den ich kurz verlassen hatte, in die Tasche.
Ich ergatterte einen Platz in der 6.-8. Reihe, von wo aus man gut sah.
Nach der wie üblich ätzenden Wartezeit, begann pünktlich um 20h Peter Frampton mit seiner Band. Abgesehen davon, dass Vorgruppen unnötig sind, wie die Klöten vom Papst, dachte ich immer, sie sollen das Publikum schon mal aufheizen.
Hätte das Publikum aber nur aus solchen Gästen wie mir bestanden, wäre dies nicht gelungen: ich hielt es für eine Stunde Schlafmusik vom Feinsten. Das lag nicht mal daran, dass ich glaube ich nur 3 Lieder kannte, aber hey, mit 3 Gitarren (bzw. 2 + nem Bass) und nem Schlagzeug kann man doch Gas geben, die Instrumente muss man doch nicht wie rohe Eier behandeln, zockt die Dinger, aber laut!! Das war alles Musik im Stil von „Hotel California“ – meinem Haßlied Nr. 1 – dem totgedudelsten Lied das ich kenne. Immer wenns im Radio langweilig ist, nachmittags zw. 3 und 4, läuft so Weichspül“rock“ wie er auch an diesem Abend geboten wurde.
Naja, man hats mal gesehen, abgehakt. Auch diese Stunde hätte man anders (besser) verbringen können.
Lt. Eventabteilung der SAP-Arena sollte der Umbau 15min betragen, aber daraus wurden doch 30 bis der nach Peter Frampton aufgehängte Vorhang fiel.
I-wie finde ich es immer spannend, ob Gillan im weißen oder schwarzen Hemd auftritt und was ihm eigentlich besser steht. Heute trug er schwarz, mit der Aufschrift “ Too late to die young“. Humor hat der Mann, der auch im Laufe des Konzerts immer mal wieder aufblitzte.
Ne Verletzung hatte er auch, was es ist, weiß ich nicht, jedenfalls lief er mit nem geschienten linken Fuß/Bein herum. Und scheinbar damits nicht so einseitig ist, trug er rechts nen Stiefel. Passte wie die berühmte Faust aufs Auge.
Schien ihn aber nicht zu beeinträchtigen, er muss ja auch nicht großartig rennen oder springen.
Nachdem ich weiß und eingesehen habe, dass es kein „Child in Time“ und „When a blind man cries“ mehr geben wird, muss ich wenigstens darauf nicht mehr warten, obwohl auch hier die Hoffnung zuletzt stirbt.
Dank setlist.fm und der scheinbar auch nicht gerade abwechslungsreichen Setlist wusste ich, dass nach Smoke der Hauptteil vorbei ist, Anlass, sich schon mal zum Rand durchzukämpfen, um nicht in der Masse beim Konzertschluss hängen zu bleiben. Am Rand fand ich dann ein Plätzchen zum tanzen und bei den letzten Tönen von „Black Night“ stand ich schon auf dem oberen Treppenabsatz, von wo ich mir noch einen schönen Überblick über diesen wieder sehr gelungenen Abends verschaffte.

Würde ich noch im Saarland wohnen, stünde mein nä. DP-Konzert schon fest: am 01.04.14 in der Rockhal in L-Esch. Leider weiß ich nicht, ob ich es unter der Woche von Koblenz aus schaffe, außerdem wärs ja auch außerhalb meines Konzertradius‘.
Muss ich mal schauen, wie ich das mache(n könnte).

Setlisten von Mannheim liegen mir noch nicht vor, statt dessen als Platzhalter die von PF aus Stuttgart 31.10.2013:

Something’s Happening
Doobie Wah
Lines on My Face
Show Me the Way
Double Nickels
Baby I Love Your Way
Black Hole Sun (Soundgarden cover)
Do You Feel Like We Do

Und DP Dortmund, 01.11.2013:

Mars, the Bringer of War (Gustav Holst song)
Après Vous
Into the Fire
Hard Lovin‘ Man
Vincent Price
Strange Kind of Woman
Contact Lost
Guitar Solo (by Steve Morse)
Uncommon Man
The Well-Dressed Guitar
The Mule (with Drum Solo by Ian Paice)
Above and Beyond
Lazy
Hell to Pay
Keyboard Solo (by Don Airey)
Perfect Strangers
Space Truckin‘
Smoke on the Water

Encore:
Green Onions (Booker T. & The MG’s cover)
Hush (Billy Joe Royal cover)
Bass Solo (by Roger Glover)
Black Night

Ich habe zwar das Gefühl, immer das selbe auf DP-Konzerten zu hören und auch bei den Soli höre ich keinen Unterschied, aber ich käme im Traum nicht auf die Idee, mich über die Setlist zu beschweren.


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