06.03.2010, In Extremo, Akustik Tranquillo Tour, Mechanische Werkstatt St. Ingbert

Nachdem es nicht genug war mittags im Stadion zu frieren, durfte ich das auch noch abends beim In Extremo Konzert in der „Mechanischen Werkstatt“ in St. Ingbert.    Eine alte Industriehalle eigenet sich nicht zu gemütlichen Konzerten im Winter, wenn draußen Minustemperaturen herrschen, vor allem dann nicht, wenn das Konzert bestuhlt ist und man nicht springt/tanzt. Das E-Werk in Saarbrücken wär mir lieber gewesen, das Ambiente wäre gleich gewesen, aber man hätte sich nicht so arg den Bobbes abgefroren.

Die Anzahl der Klamotten mittags im Stadion und beim Konzert unterschied sich nur dadurch, dass ich beim Konzert keine Mütze und keinen Schal anhatte und weil ich es albern fand, in der Jacke da zu sitzen, hing diese über der Rückenlehne. Die Handschuhe ließ ich an (ohne Witz). Man hätte es aber durchaus ohne Schweißausbrüche in der Jacke ausgehalten, es gab auch Leute, die in der Jacke da saßen.

So war es eben das erste Konzert, bei dem ich anschließend nicht „Rücken“, sondern Frostbeulen hatte…  

Das Konzert an sich war cool, so ganz anders, wie man In Ex normalerweise kennt: im feinen „Berliner Zwirn“, also in Kniebundhosen, Hosenträger, Schiebermütze, Stoffhosen, Hemd usw. betraten die Musiker gemütlich um 20h die Bühne und nahmen ihre Plätze ein, wobei das letzte Einhorn auf einem Diwan Platz nahm und das Konzert weitestgehend im sitzen sang. Die Bühne war dekoriert mit Straßenlaternen und Stand-Wohnzimmerlampen – und Pyro gab es gar keine. Wie es sich für eine theaterhafte Aufführung gehört, gab es nach ca. 55min eine 15minütige Pause (die aber nicht mit einem Gong beendet wurde). Danach gab es nochmal ca. 50min Musik, eine 3-4 liedrige Zugabe und um 22.30h fiel der imaginäre Vorhang.

Der Saal war bestuhlt und das Publikum blieb – zu meinem Erstaunen – auch auf den Plätzen sitzen. Nur bei den letzten 2 Liedern (das vorletzte war Herr Mannelig, das letzte weiß ich nicht mehr) hielt es niemandem mehr auf den Sitzen. Allerdings blieben viele Zuschauer nach der Pause stehen (am Rand, in den Gängen), vorwiegend die aus den hinteren Reihen, so dass doch etwas die Ruhe ausm Haus war.

Das ein anderer Musiker am Schlagzeug saß, da der Morgenstern die Band verlassen hat, fiel (mir) gar nicht auf. Was nicht explizit an der guten Integration gelegen haben muß, sondern eher, dass ich da kein Gespür dafür habe, wenn Mitglieder eine Band verlassen und ersetzt werden. Der (vorübergehend) Neue – Herr Otto – machte seine Sache aber gut.

Fazit: Ein Konzert im Sitzen, völlig ohne Pogo (ein Traum!!) – das war wirklich mal ein neues Erlebnis.