12.05.2022, Manntra und Mono Inc., Wiesbaden Schlachthof

Es war soweit:

nach über 2 Jahren und etlichen Verlegungen stand das erste Konzert „nach“ der Pandemie an.
„Nach“ in Anführungszeichen, da sie leider immer noch nicht vorbei ist, trotz dass die meisten Beschränkungen aufgehoben sind. Ob man das gut heißt, ich tues es nicht wirklich, ist die andere Seite. Und so war ich auch stark am überlegen, ob ich wirklich zum Konzert fahren soll.
Insbesondere auch, weil ich am anderen Tag zu meinen Eltern fuhr und da habe ich es in den Hochzeiten der Pandemie ja immer vermieden, mich vorher in Menschengruppen zu begeben. Mein später, halbherziger Versuch meine Karte zu verkaufen war nicht von Erfolg gekrönt und so machte ich mich gegen 18h eben auf den Weg nach Wiesbaden.
Irgendwann unterwegs fiel mir dann ein, dass es vllt nicht schaden könne, doch noch mal die Instagram Seite des Schlachthofes zu checken, ob es auch beim Konzert bleibt. Es blieb dabei und ich setzte meine Fahrt fort.
Da ich relativ spät dran war, ich wollte ja nicht zu früh in die Halle, war der Parkplatz vorm Schlachthof leider schon belegt. Ich drehte ein paar Runden über den Platz, aber ich hatte kein Glück, es wurde keine Lücke mehr frei. Also fuhr ich noch die Straße entlang, ohne Erfolg, auch eine erneute Runde über den Parkplatz blieb erfolglos.
Mir blieb nichts anderes übrig, als zähneknirschend Richtung Parkhaus zu fahren. Da ich mich aber falsch eingeordnet hatte, kam ich einer Straße auf der anderen Seite an einigen freien Parkbuchten entlang der Straße vorbei. Ach guck…
Ich parkte ein und ging zum Automaten: 30 min 2€, Tagesticket 34€. 😳
Doch dann sah ich den Hinweis, dass diese Parkbuchten nur von 9-19h kostenpflichtig sind. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir kurz nach 19h an, trotzdem warf ich mal testweise 50ct ein. Als die Uhr dann das Parkende mit 9:03h anzeigte, war ich mir sicherer. Beobachtete aber trotzdem noch 2 Typen, die ebenfalls unsicher waren, ihr Auto dann aber ebenfalls stehen ließen.
Der Weg von hier aus zum Schlachthof war ein paar Meter weiter, was mit zwei maladen Füßen nicht sehr angenehm ist, zumal ich auf denen dann ja noch mind. 3h stehen musste…
Der Einlass war bis auf die Security verwaist als ich dort ankam, deshalb setzte ich mich noch kurz auf ne Mauer und zog dort – in der Hoffnung nicht beobachtet zu werden (es war ja ziemlich warum draußen) – meine Maske an, um dann langsam zum Einlass zu gehen. Zeitgleich trafen noch 3-4 weitere Leute an und als ich an der Reihe war und meine Tasche vorzeigen musste, wurde mir ein Anfängerfehler beinahe zum Verhängnis:
ich hatte mein Allergienasenspray nicht in der Tasche versteckt, sondern in einem sichtbaren Gefach und so wollte es mir die Frau Security schon abnehmen. Auf mein vehementes „Nein, ohne Allergiespray geht es nicht!“, durfte ich es dann aber behalten.
Drinnen war noch nicht sooo viel los und ich spazierte am Rand entlang ziemlich weit nach vorne, um mich dann für den Platz zw. Rollstuhlrampe und Wand zu entscheiden. Hier lief ich nicht Gefahr, in der Masse zu stehen und ich hatte zwei Wände um mich anzulehnen.
Trotz, dass ich mich kaum bewegte, wurde mir schnell ziemlich warm unter der Maske und ich war echt am überlegen, ob ich es bis zum Ende aushalte. Da hier niemand um mich herum stand, lüftete ich die Maske 2-3x um „frische“ Luft zu schnappen.
Das besondere an diesem Konzert war, dass ich mir das Ticket nur wegen der Vorband gekauft hatte, obwohl ich Vorbands ja eigentlich für unnötig empfinde. Hier handelte es sich um „Manntra“, die ich ja beim ersten Mal auch nicht mochte, als ich sie aber zum 2. als Support (beide Male von In Extremo) gesehen hatte, gefielen sie mir plötzlich richtig gut.
Von Mono Inc. hatte ich bis zu diesem Abend außer dem Namen noch nichts gehört. Manntra kamen richtig gut an und spielten tolle 40 Minuten. Im Vorfeld hatte ich auch schon die Überlegung gehabt, nach Manntra nach Hause zu fahren, wenn ich nicht durchhalte, Mono Inc. waren ja nur zweitrangig.
Allerdings laufe ich Gefahr, dass dann künftig erneut zu machen, also zwang ich mich, so lange wie möglich durchzuhalten. Auch wenn mich Rücken, Füße, die Wärme unter der Maske und „Heimweh“ quälten.
Doch als Mono Inc. dann die ersten paar Lieder gespielt hatten, hatte ich Blut geleckt und begann Gefallen an deren Musik zu finden. Leider erhielt das einen negativen Dämpfer, als der Sänger in (s)einer Ansprache vor der 1. Zugabe begann, von „Panik machenden und Gehirn wäschenden“ Medien zu reden und dass man ja nichts mehr fragen dürfe, ohne gleich als Schwurbler zu gelten. Damit war für mich die Sache gegessen und das Interesse an der Band schlagartig erloschen.
Um einen ungefähren Überblick zu bekommen, in welchem Teil des Konzertes man sich gerade befindet, warf ich gelegentlich einen Blick auf setlist. fm, wo ich mich an den Setlisten der vorherigen (Auslands-)Konzerte orientierte. Als ich meinte, dass man sich so langsam dem Ende nähert, begab ich mich auch langsam zum Ausgang, um die letzten 10-15min von dort zu sehen.
Nicht ohne mich auch dort an die Wand zu lehnen. Puh, ich weiß nicht wie das gehen soll, wenn ich wieder frei in der Halle stehen muss. Das fiel mir kurz vor der Pandemie zwar schon schwerer, aber in den letzten beiden Jahren habe ich das völlig „verlernt“. 😏
Fazit: Vorband top, bei Mono Inc. hat mir die dämliche An-/Aussage den Spaß verdorben.

Die Setlists der beiden Bands sind leider nicht auf setlist.fm vorhanden.