25.08.2018, In Extremo, Amphitheater Hanau

Ausgerechnet am kältesten Tag seit 2 Monaten stand das Open Air auf dem Plan.
Es hätten ja nicht 35°C sein müssen, mit 27°C hätte ich mich auch zufrieden gegeben, aber 18°C? Winter im August?!
Leider wurden außerdem noch ein paar Regentropfen in der Vorschau angezeigt, alles in allem genau das, weshalb ich Open Airs nicht mag.
Abgesehen von den Menschenmassen, aber wenigstens das sollte hier nicht zutreffen, denn das Amphitheater ist unbestuhlt mit 2.700 Zuschauern doch überschaubar.

Da ich in letzter Zeit irgendwie dazu tendiere, immer in Zeitnot zu geraten, wenn ich zu Konzerten fahre, wollte ich das dieses Mal umgehen und macht mich um kurz nach 14h auf den Weg. Da ich noch was zu essen kaufen wollte (was mir erst im 2. Geschäft gelang, da an diesem Tag der Backofen im örtl. Penny Markt defekt war) und ich auch noch tanken musste, verging erst noch eine gute halbe Stunde, bevor ich wirklich auf dem Weg nach Hanau war.

Ich weiß nicht, obs an meiner Auswahl lag oder ob sich das Navi selbst den blöden Weg durch Frankfurt gewählt hat, da an diesem We aber das Museumsuferfest stattfand (was ich erst vor Ort bemerkte), geriet ich dann leider in Stau und Straßensperren. Was mir schon leichte „Parkplatzpanik“ bereitete und ich mich schon suchend durch Hanau fahren sah…

Es wurde aber alles gut, dank frühem Aufbruch war ich noch gut in der Zeit, so dass ich fast zu früh am Amphitheater ankam. Die Dame, die den Verkehr an der Einfahrt zum Parkplatz regelte, meinte nämlich, dass der Parkplatz für uns eigentlich noch geschlossen sei, da momentan noch ein anderes Event statt fände. Aber ganz runter zum Main dürfe man schon fahren und parken.
Das reichte mir ja auch.

Es war kurz nach 17h, der Einlass war für 18h terminiert und so blieb mir noch etwas Zeit, mich dem mitgenommenen Buch zu widmen.
Und mir Gedanken darüber zu machen, welche der 3 (*hust*) Jacken ich mitnehmen soll: dünne Softshelljacke, bisschen dickere Softshelljacke und/oder die Regenjacke.
Ich beobachtete also die Leute, die auf dem Parkplatz vor meinem Auto vorbei liefen und da diese oft nur T-Shirt trugen und die Jacke überm Arm liegen hatten, entschied ich mich für die dickere Softshelljacke. Man weiß ja nie… 😉
Immerhin ließ ich die Regenjacke deswegen im Auto, denn die Softshelljacke hat eine Kapuze.

Gegen 18h packte ich mein Zeug zusammen und lief den anderen Leuten hinter her, weil ich keine Ahnung hatte, wo der Eingang ist.
Dieser war nur wenige hundert Meter vom (kostenlosen!) Parkplatz entfernt und da die Kontrolle sehr locker ausfiel, war ich auch innerhalb weniger Minuten auf dem Gelände.

Als erstes machte ich mich auf die Suche nach den Toiletten und da es sich um ein (mehr oder weniger) temporäreres Open Air Gelände handelt, habe ich eigentlich mit Dixie-Klos gerechnet. Doch das Theater heimste sich einen weiteren Pluspunkt ein: es gab Toilettencontainer (die um diese Uhrzeit auch noch sauber waren).

Aus dem Augenwinkel bei der Einfahrt hatte ich schon gesehen, dass ein Zeltdach im Bereich des Amphitheaters gespannt war. Dessen Größe sah ich erst jetzt und zu meiner Freude überspannte es sowohl die komplette Bühne, als auch den kompletten Zuschauerbereich (also nicht nur so wie auf der Loreley, wo nur die Bühne damit überdacht ist). Somit wäre man sogar im Regenfall auf der sicheren Seite.
Das Theater begann immer mehr, mir zu gefallen.

Da noch etwas Zeit bis zum Beginn war – ein weiterer Pluspunkt: die Vorgruppe begann lt. Karte schon um 19h – setzte ich mich noch auf die gepflasterten Stufen und vertrieb mir die restl. Zeit mit Handy und Leute gucken.

Es ging sogar noch ein paar Minuten früher los, denn kurz vor 19h erklang Musik vom Band, während der sich die einzelnen Musiker von „Frank the Baptist“ auf der Bühne formierten.

Mir sagte der Name der Vorband wie immer nichts, aber auch wenn nicht unbedingt Mordsstimmung aufkam, fand ich sie ganz hörbar.
Der Sänger schien stellenweise etwas genervt, weil sein In Ear-Monitoring nicht (sauber) funktionierte und der Fotograf, der ständig dazwischen auf der Bühne rumturnte, nervte mich, aber das war das einzig negative, was man über deren Spielzeit berichten kann.

Inzwischen hatte sich das Theater gut gefüllt, so dass es immer noch keinen Grund gab, die Jacke, die ich umgebunden hatte, anzuziehen.
Ganz im Gegenteil: als es dann um 20h mit In Extremo los ging, wurde es erst richtig warm und ich krempelte als erstes mal die Ärmel meines Langarmshirts hoch.

Ich stand direkt auf der ersten Stufe hinter dem ebenen Bereich vor der Bühne, hatte von dort eine super Sicht, weil ich genau über die vorderen Leute drüber sah, blieb aber vom Pogo verschont, weil der durch die Stufe und die Leute, die vor mir eben vor der Stufe standen, abgegrenzt wurde.

Die 7 Herren auf der Bühne waren mal wieder blendend gelaunt und in bester Spiel(manns)laune, was das Publikum ebenso aufnahm, wie zurück gab.
Micha meinte irgendwann mal, sie hätten zwar kürzlich noch vor 75.000 in Wacken gespielt, aber was an diesem Abend in Hanau abgehe, sei viel besser.
Nun ist das zwar immer viel blabla und „ihr seid die besten“, was die Künstler Abend für Abend auf der Bühne von sich geben, aber hier hatte er Recht! (ohne, dass ich in Wacken dabei war oder jemals sein werde)
Wenn ich das richtig mitgekriegt hatte, stieg Micha irgendwann auch mal ins Publikum, wo er ein Kind mitsingen lies, das hat er glaub ich auch noch nie (oder selten) gemacht.
Zuvor hat er noch erwähnt, dass ihnen auffiel, dass inzwischen immer mehr Kinder auf Konzerten dabei seien, was sie schön fänden, weil damit für Nachwuchs gesichert sei.
(Das trifft zwar nicht unbedingt meine Meinung, aber ok…)

Früher Beginn heißt dann auch frühes Ende und somit war das Konzert um 22h vorbei. Auf die Spielzeit von 2h hatte das natürlich keinen Einfluss, 2h sind 2h, egal wann sie beginnen.
Aber da ich ja noch eine 2-stündige Heimfahrt vor mir hatte (dieses Mal nicht durch Ffm, sondern durch Hanau, welches man sich auch mal bei Tag ansehen könnte), kam mir das nur zu Gute.

Fazit: mein 13. (!) In Extremo Konzert war ein richtig, richtig gutes! Beim nächsten Mal im Amphitheater bin ich wieder dabei.
Ob mit oder ohne Jacke wird man sehen, an diesem Abend habe ich sie jedenfalls doch nicht gebraucht.

Da die Setlist zum Zeitpunkt des Berichtschreibens noch nicht auf setlist.fm vorhanden ist, bin ich diese noch schuldig.


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