18.06.2017, Kiefer Sutherland, L-Esch, Rockhal (Club)

Als ich die Werbung zum Konzert im Facebook-Post der Rockhal gesehen habe, habe ich keine Sekunde gezögert und mir umgehend ein Ticket gekauft.
Ein Konzert von Kiefer Sutherland, wie geil ist das denn?? Da ich an diesem Sonntag noch im Saarland war, bot sich Esch quasi an, da es vom SL bis Esch nicht so weit ist, als von mir zu Hause. D.h. ich habe dann nur ein langer Weg, die Heimfahrt, aber egal, Kiefer ist das locker wert.
Kurz nachdem ich die Karte für Esch gebucht hatte, habe ich gesehen, dass 5 Tage vorher auch ein Konzert in Frankfurt stattfindet, aber da ich den Frankfurter Club nicht kenne und daher nicht weiß, wie´s dort mit parken ist, habe ich die Finger davon gelassen.
Um aber wenigstens zu wissen, was mich musikalisch erwartet, habe ich mir die CD zur Tour „Down in a hole“ gekauft und war positiv überrascht! Zwar könnte die Musik für meinen Geschmack etwas härter sein, aber die Stimme ist sehr, sehr geil.

Lt. Karte und HP sollte Einlass um 20h und Beginn um 20.30h sein – das klang schon mal nicht schlecht. Da die Veranstaltungszeit auf Fb aber von 20h – 23h angegeben wurde und das Konzert vermutlich max. 90min dauern würde, konnte da was nicht passen.
Als ich um kurz vor halb 8 an der Rockhal ankam, standen ca. 20 Leute davor. Als drinnen der Monitor überm Eingang zum Club eingeschaltet wurde, konnte ich dort lesen:
20.00 Lata Gouveia
20.30 Kiefer Sutherland
Also doch ein Support! Es hätte ja auch mal anders sein können…
Zeitgleich mit der Eingangstür würde auch die Clubtour geöffnet. Da ich aber erst noch zur Toilette bin und mir anschließend noch etwas zum Trinken kaufte, waren die ersten 3 Reihen (insb. in der Mitte) natürlich schon belegt, als ich zur Bühne kam.
Ich stellte mich einfach mal mittig dahinter, in der Hoffnung, dass die Lücke über der Frau vor mir (die etwa meine Größe hatte) erhalten blieb, denn rechts und links neben ihr standen 2 größere Kerle (u.a. ihrer, der links neben mir etwas versetzt zu ihr stand).
Somit stand ich zwar etwas dichter zu denen, als die Leute hinter mir zu mir, aber ich hatte „Angst“, dass die beiden Herren die Lücke schließen, insb. dann, wenn sich die Frau und ihr Mann lieber hinter einander gestellt hätten…

Um 20.30h betrat dann ein einzelner Typ mit Akustik-Gitarre die Bühne und ich dachte, dass sein ein Roadie von KS, aber ich hatte mich geirrt, es war der Support.
Ich weiß nicht so wirklich, wie ich den Stil dessen, was er vortrug beschreiben soll, Singer-Songwriter mit Country-Touch triffts vielleicht am ehesten.
3 (oder 4?) Lieder spielte er alleine, dann kam noch ein Herr mit einem Blechblasinstrument dazu (Horn? Trompete? keine Ahnung), mit dem er vorher noch nie zusammen gespielt hatte, wenn ich das richtig verstanden hatte (er sprach englisch 😉 ).
Eine schöne Stimme hatte er, das muss man schon gestehen, aber trotzdem war ich wieder mal froh, als er fertig war. Das war so kurz vor 21h.

Und dann kam wieder das Kapitel aus dem Lehrbuch „wie ziehe ich einen Abend unnötig in die Länge“: es mussten nur 2 Mikrofone abgebaut und das für KS aufgebaut werden, das Set der KS Band war schon aufgebaut, mMn hätte ein fliegender Wechsel in 5min vollzogen werden können. Aber nein, erst wurden noch alle 13 (!) Gitarren, die auf der Bühne standen, gestimmt – ob es nötig war, oder nicht (behaupte ich mal), bevor sich dann lange nix mehr tat und das Publikum so ab 21.20h langsam unruhig wurde, was es mit Pfiffen und rhythmischem Klatschen deutlich machte.
Gegen 21.30h betrat der erste Musiker im Dunkeln die Bühne und blieb am Mikro auf der linken Bühnenseite stehen. Den Umrissen nach hielt ich ihn im ersten Moment für KS und ärgerte mich schon, falsch zu stehen, bevor ich mich beruhigte, dass Sänger immer in der Mitte stehen…
Und so war es dann auch; keine 2 Minuten später kam auch KS endlich auf die Bühne, in heller Jeans, hellblauem Hemd, dunklem Gilet, Seidenschälchen, Hut und Akustik-Gitarre, dazu zur Begrüßung eine Flasche J&B-Whiskey erhebend.
Wow! Kiefer Sutherland 3-4m leibhaftig vor mir – ein Traum, in jeder Hinsicht. 😉 smilie_love_272

Der 2. Punkt, der mich staunen ließ  war, dass eine Frau am Schlagzeug saß, das hatte ich bisher noch nie.

Den ersten kurzen Schreck gab es kurz darauf, als mir ein Security Mann während dem fotografieren auf die Schulter klopfte und Zeichen hab, dass ich aufhören soll. Ich soll aufhören KS zu fotografieren bzw. muss mit den Handvoll Bildern auskommen, die ich bisher gemacht hatte?? Oh nein…
Ich weiß nicht, ob die Securities irgendwann kapituliert haben, durch die Reihen zu gehen, oder ob sich das Fotografierverbot nur auf DigiCams bezieht (es steht an den Einlasstüren ja eigentlich auch an, dass fotografieren und filmen verboten ist), denn die Damen in der 1. Reihe knipsten mit ihren Handys (fast) ununterbrochen.
Irgendwann begann ich dann auch mit dem Handy zu fotografieren, erst zaghaft und als ich mitbekam, wie ein Security meinem Nebenmann sagte, er solle an seiner DigiCam dann wenigstens den Blitz auslassen, war das für mich das Zeichen, ganz normal und lebhaft zu knipsen. Wäre ja noch schöner gewesen…

Kiefer gab sich auf der Bühne, als hätte er sein Leben lang nix anderes gemacht. Keine Ahnung, ob man das als Schauspieler automatisch kann, jedenfalls unterschied sich sein Auftreten selbst bei gleichzeitigem Gitarrenspiel keinesfalls von dem eines „echten“ Berufsmusikers.
Seine Bewegungen waren zwar etwas „pfauenartig“ und daher das genaue Gegenteil eines harten „Jack Bauer“, aber auch das war faszinierend anzusehen.
Ebenso der Riss einer Seite, den er mit einer grimmigen Miene quittierte und sofort aufsprang (er kniete in dem Moment am Bühnenrand), um die Gitarre seinem Roadie zu bringen. Ob die Bandmitglieder das mitbekamen oder ob es Zufall war, dass in dem Moment auch das Lied beendet war, bin ich mir nicht sicher, aber ich glaub es war Zufall.

Nach einer viel zu kurzen Stunde war der Hauptteil leider schon beendet und weil ich irgendwo in einem Bericht von einem vorherigen Konzert was von 90min gelesen hatte, freute ich mich auf wenigstens weitere 30min.
Doch leider hatte ich mich zu früh gefreut, denn es kamen nur noch 15min, bevor das Konzert ein ziemlich abruptes Ende nahm: keine ausgiebige Bandvorstellung (die Namen der Mitglieder hatte er zwischendurch kurz erwähnt) und keine Verabschiedung in Form von Verbeugen etc., einfach nur ein kurzes winken und „thank you“ – das wars. Das muss er noch üben. 😉

Ich war zwar damals nach dem Ozzy Konzert schon geplättet und nahm an, dass keine Steigerung kommen kann. Dann ergab sich das Black Sabbath Konzert, also ein 2.x Ozzy, was ich mir auch nie hätte träumen lassen und jetzt Kiefer Sutherland. *schmacht* Jetzt kann eigentlich definitv nix mehr kommen. Ich wüsste zumindest nicht wer oder was.

Merch gab’s auch, 2 T-Shirts für die Herren und ein Tank Top für die Damen, beides 25€, hätte ich mir evtl. gekauft, wenn’s kein Top gewesen wäre. Außerdem fand ich den Aufdruck der Jahreszahl so komisch, der sah so aus, als wenn da normal leer wäre, aber die entsprechende Zahl dann im jeweiligen Konzertjahr hingedruckt wird.

Die Setlist lt. setlist.fm:

Can’t Stay Away
I’ll Do Anything
Truth In Your Eyes
Not Enough Whiskey
Going Home
Shirley Jean
The Bottle Let Me Down (Merle Haggard cover)
Saskatchewan
Ways To Be Wicked
Honey Bee (Tom Petty cover)
All She Wrote
Down In A Hole

Encore:
Calling Out Your Name
Sundown (Gordon Lightfoot cover)
Knockin‘ on Heaven’s Door (Bob Dylan cover)
Rebel Wind/Hold on Tight


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