10.11.2016, Volbeat, Frankfurt Festhalle

Zwar hatte ich ohnehin nicht vor, auf den Einlass vor der Festhalle in der Kälte zu warten, da ich mich im Büro aber bissel festgequatscht hatte, fiel meine Anreise dann doch später aus, als geplant.
Dadurch hatte ich schon mit den ersten Reihen und ggfs sogar mit der 1. Welle abgeschlossen, aber alle Panik die sich unterwegs im teilweise schleppenden Verkehr breit machte, war umsonst.
Zum Glück hatte ich mich vorab (hier im Forum) über innerstädtische Parkmöglichkeiten erkundigt, denn mein ursprünglicher Plan hätte doch den Zeitrahmen gesprengt.
So kam ich zw. 18.45/19h an der Festhalle an, wo noch etliche Leute im Außenbereich rumstanden. Auch ein großer Volbeat Merchstand war hier aufgebaut, den ich aber links liegen ließ.
Nachdem ich meine Jacke an der Garderobe abgegeben, noch kurz das stille Örtchen aufgesucht hatte, gings also in den Innenraum, wo ich erstaunt und erfreut feststellte, dass an der dem Eingang zugewandten, aber noch mit Flatterband abgesperrten Seite der 1. Welle noch massig Platz war.
Ich durchquerte also 1x die Halle in der Breite, versorgte mich noch mit nem Getränk und betrat die 1. Welle auf der gegenüberliegenden Seite. Marschierte aber durch in den (noch) freien Bereich. Warum sich Leute hinter dem Flatterband aufstellten und warteten, bis das entfernt wurde, ist mir ein Rätsel. Egal.
Da stand ich nun in Reihe 8-10 und war mit mir und der Welt zufrieden, dass ich trotz der verspäteten Anreise doch so weit vorne gelandet bin. Aber das hat in der Festhalle eigentlich noch immer geklappt, ganz ohne drängeln und so.
Und da es sich ja hier um ein Metal-Konzert handelte, war ich mir sicher, dass (mir) da vorne nix passieren kann. Metaler pogen ja eher nicht, das war bisher noch nirgends so, also diesmal auch hier. Dachte ich mir…

Auf die erste Band – welcher Jockel kam eigentlich auf die Idee, 2 Vorbands zu engagieren?! – musste ich nicht lange warten, die begann schon um 19.30h.
„Crobot“ hatten ihren Auftritt, mir bis dato völlig unbekannt. Das war auch nicht weiter schlimm, denn vor deren Bassisten hab ich Angst. *g*
Es gibt doch diese Shirts, mit dem Druck der menschlichen Evolution bis zum aufrechten Gang: dieser Bassist ist aber knapp nach der 1. Phase stehen geblieben, allerdings hatte er die Hände nicht mehr aufm Boden, sondern am Bass. Sprang aber wie ein gebücktes Rumpelstilzchen herum und machte auch ein ziemlich neandertalöses Gesicht. Es fehlten ihm eigentlich nur die Fangzähne. Der Tanzstil des Sängers war dagegen so ne Art Ententanz.
Die Musik würde ich mal 70er-Jahre Rock der uninteressanteren Art nennen. Nix, was mir in Erinnerung bleiben wird, außerm Bassist.
Das Publikum blieb während dieser halben Stunde auch noch relativ ruhig.

In der 20min Umbauphase lichteten sich die Reihen, so dass ich wieder 30cm weiter nach vorne kam.
Aber dann kamen Airbourne und ich stelle zum ersten mal fest, dass es da vorne doch nicht so entspannt zugehen wird, wie ich erhoffte.
Das Publikum ging vom ersten Ton an in die vollen und man hätte meinen können, dass man sich schon beim Hauptact befindet.
Es wurde enger hier vorne, es wurde wärmer hier vorne, es wurde wilder hier vorne und es war nun auch lauter. Zudem taten sich die ersten Circlepits auf, forciert auch vom Sänger. Aber zum Glück noch nicht direkt neben mir.
Zum anheizen hätten Airbourne durchaus ausgereicht, sowohl was die Brauchbarkeit der Musik angeht, als auch was die Stimmung betrifft.
Auch wenn ich überhaupt nix kannte, war ich erstaunt, als deren Spielzeit von 45min dann schon vorbei war. Lt. der Festhallen HP hätten sie von 20:20h bis 21:10h spielen sollen, sie waren aber schon um 21.05h fertig

Was insofern nicht weiter schlimm war, denn das konnte sich nur positiv auf das Ende des gesamten Abends auswirken. Wenn man am anderen Tag wieder raus muss, ist man für jede Minute, die man früher ins Bett kommt, dankbar (ich zumindest).

Die Umbauphase zu Volbeat konnte man nicht beobachten, da nach Airbourne der große Volbeat-Vorhang vor der Bühne herab gelassen wurde.

Statt wie geschrieben um 21:40h fingen sie dann wirklich schon etwas früher an, dürfte so 21.30h gewesen sein (Ende war dann auch nicht um 23:30h, sondern 23:10/15h rum).
Ging es noch relativ ruhig – in Bezug auf Publikumsbewegungen – los, änderte sich das zu meinem Leidwesen schon sehr bald und ich war am überlegen, ob ich nicht doch etwas weiter zurück oder zum Rand gehen soll. Das Problem war allerdings, dass ich wsl gar nicht raus gekommen wäre.
So machte ich das Beste draus und war froh, dass ich noch von Leuten umschlossen war, die als Pufferzone fungierten.
Volbeat lieferten eine schnörkellose Rockshow, die sich gewaschen hatte! Kein „sing yeah“-Getue, kein großartiges Gepose, keine (überzogenen) Drum- oder Gitarrensoli, keine langen Reden, einfach nur Musik und zwar laut. Sehr laut.
Einzig die Seitenwechsel oder der Gang über/auf eine Rampe, die im Halbbogen von einer Seite auf die andere verlief, waren die üblichen Showmomente.
Von meiner vorher vorhandenen Unlust war längst nichts mehr zu spüren, ganz im Gegenteil. Daher hatte es ja gut werden müssen, abgesehen davon, dass ich anders ja auch nicht hingegangen wäre.

Zum letzten Lied rief Schøn Poulsen die Kinder und jüngeren Fans in der Halle auf die Bühne. Nachdem sich nur 2 Mädels und ein Junge eingefunden hatten, rief er erneut dazu auf, auf die Bühne zu kommen, was sich dann ein paar Möchtegerngroupies natürlich nicht nehmen ließen.
Das ganze erinnerte mich an Dropkick Murphy Konzerte, allerdings mit dem Unterschied, dass hier, außer den Kindern, nur Frauen die Bühne enterten.
Zugegeben, die Herren Schøn Poulsen und Boye Larsen sind recht tageslichttauglich, trotzdem läge es mir fern, ihnen – insb. während Ausübung ihrer Tätigkeit, nämlich singen und Bass spielen – um den Hals zu fallen. Das sahen einige der Damen aber nicht so… Ok, ich kanns ja verstehen, so ne Chance kommt nie wieder.
Und so mussten die Musiker, mit den Geistern die sie riefen fertig werden und ihre Nasen zu tausend Selfies in zig Smartphones halten. Multitaskingfähig sind sie, das muss man ihnen lassen.
Am coolsten fand ich allerdings, als Schøn Poulsen seine Gitarre abnahm, um sie dann über nen ca. 12-14jährigen Jungen, den er vor sich nahm, wieder anzuschnallen und weiter zu spielen. :daumen: Der Junge wusste glaub gar nicht wie ihm geschah. Er stand bis dahin auch ziemlich ruhig im Hintergrund.

Auf Fb hab ich im Anschluss zwar den einen oder anderen negativen Kommentar, Mainstream und so, auch bezgl. Publikum, gelesen. Das ist mir aber wie immer wurscht. Ich fands bombastisch.

Auf meiner Suche nach der Setlist bin ich noch auf diesen Artikel gestoßen, dem ich, insb. in punkto Lautstärke zustimmen kann:
https://www.regioactive.de/review/2016/1…P1Tg0VLzqW.html
Bilderstrecke Airbourne: https://www.regioactive.de/galerie/2016/…9WL6zJGf75.html

Setlist Airbourne:
Intro: Main Title from „Terminator 2“ (Brad Fiedel song)
Ready to Rock
Too Much, Too Young, Too Fast
Rivalry
Girls in Black
It’s All For Rock N‘ Roll
Breakin‘ Outta Hell
Diamond in the Rough
Live It Up
Runnin‘ Wild

Volbeat:
Intro: Born to Raise Hell (Motörhead song)
The Devil’s Bleeding Crown
Heaven nor Hell / A Warrior’s Call / I Only Want to Be with You
Lola Montez
Let It Burn
Sad Man’s Tongue
Hallelujah Goat
The Gates of Babylon
Slaytan
Dead but Rising
16 Dollars
Rebound (Teenage Bottlerocket cover)
For Evigt
Fallen
Boa [JDM]
Goodbye Forever

Encore:
Black Rose
Doc Holliday
Seal the Deal
Still Counting

 


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