23.06.16 In Extremo, Festung Ehrenbreitstein Koblenz

Warum nicht mal mit der Seilbahn zum Konzert anreisen? Besondere Konzerte bedürfen besonderer Maßnahmen und so ließ ich mein Auto aufm bequemen Parkplatz stehen und schwebte per Kabine gen Ehrenbreitstein.
Für die 9€ bzw. 6,50€ hätte ich oben zwar auch parken können, aber die An- und Abreise per Seilbahn schien mir weniger stressig. Außerdem bin ich schon seit 4 Jahren nicht mehr damit gefahren.

Da ich dadurch erst kurz nach 18h oben ankam, verpasste ich zwar den Beginn des Einlass´, aber erfahrungsgemäß sind In Ex Konzerte so relaxed, da findet sich immer ein gutes Plätzchen (ohne die Ellbogen ausfahren zu müssen).
So wars dann auch und selbst nach der Vorband – Lacrima Profundere – blieb die Lage entspannt, so dass einer entspannten Feierei nix im Wege stand. LP eröffneten um 19h den lauen Konzert-Sommer-Abend. Vom Namen her kannte ich die Band zwar, aber auch wirklich nur den Namen, was da kommen würde, war also Neuland. Und das war gar nicht mal so schlecht, da hat die Welt schon schlechtere Vorbands ertragen müssen.
Ich werde zwar jetzt nicht umgehend in den nächsten Plattenladen rennen und mich eindecken, aber die 45min waren durchaus keine verschenkte Zeit. Einzig das absichtlich gerollte „R“ des Sängers bei den Ansprachen störte mich ein wenig.

Nachdem die Herren ihren Job getan haben, erfolgte die übliche Abbauphase und der letzte Feinschliff am Equipment der Hauptband.
Alsbald sah man „Dr. Pymonte“ in seinem üblichen Ringelshirt auf die Bühne kommen und erster Jubel brandete auf. Doch so schnell gings dann doch noch nicht los, es dauerte eine (gefühlt ewige) Weile, bis auch Kay den Weg Richtung Arbeitsplatz antrat und so laaangsam aber sicher fanden sich endlich auch die anderen 5 Herren auf der Bühne ein.
Etwas ungewohnt, dass schon so früh am Abend (~ 20:10h) der Hauptact beginnt, aber man muss ja nicht alles unnötig in die Länge ziehen.
Anders, als ich das bei anderen Konzerten schon erlebt habe, blieb die Lage wie erwähnt ruhig, d.h. es gab kein drücken und schieben um weiter in den vorderen Bereich (ich spreche hier von Reihe ~ 5 – 30, bis ans Mischpult) zu kommen und trotzdem war die Stimmung durchgehend sehr gut!
Die Sonne schien nach wie vor und lt. Micha zeigte der Thermometer auf der Bühne 52°C an. Das kam durchaus hin, auch im Zuschauerbereich wars noch schön warm, da sich die Hitze in diesem relativ engen Schlauch zwischen den Wänden gut halten kann.
Das war Anlass, die Feuerfontänen erst mal auszuschalten, weils hell und warm genug wäre auf der Bühne. Sie würden erst wieder bei Dunkelheit eingesetzt, was bedeutet, dass sie halt 4 Stunden spielen müssen (O-Ton Micha). Den Jubel „erstickte“ er aber gleich mit einem Lachen und einem Mittelfinger.
Vom neuen Album „Quid Pro Quo“ wurden 4 Lieder gespielt und zwar: Störtebecker, Quid Pro Quo, Moonshiner und Sternhagelvoll. Bei „Sternhagelvoll“ befürchtete Das letzte Einhorn, dass sie das dann
wohl die nächsten Jahre an der Backe haben. Das kann durchaus passieren, was nicht heißt, dass das Lied so wahnsinnig inhaltschwer ist. Egal, zum Konzert abfeiern reichts.
Die neuen Lieder saßen schon ganz gut, befürchtete Pannen blieben aus. Die einzige Panne, jenseits dieser Lieder, passierte dem Flex, als (er) eine seiner „Tröten“ entzwei brach und diese erst mit Tape wieder zusammen gebunden werden musste. Was ihrer Funktion nicht schadete.
Als Micha dann vom letzten Lied sprach, reagierte das Publikum mit „Vier Stunden“ Rufen und Micha musste einsehen, sich damit ein Eigentor geschossen zu haben. Alles rufen half nix und so war das Konzert, samt (s)einer Zugabe um kurz vor 22h vorbei. Schade.
Wie bei allen In Extremo Konzerten hätte auch dieser Abend ewig dauern können, es macht einfach jedes Mal verdammt viel Spaß!

Ausnahmsweise gönnte ich mir an diesem Abend beim Verlassen des Konzertgeländes mal wieder ein Bandshirt, so dass ich beim nächsten In Ex-Konzert endlich mal wieder passend gekleidet bin.
Ich hoffe, dass das im September/Oktober bei der „Quid Pro Quo“-Hallentour sein wird.

Die Talfahrt mit der Seilbahn verlief genau so entspannt wie die Bergfahrt und so endete der Abend mit einer Fahrt in den Sonnenuntergang über Koblenz. Das hatte was von Urlaub.

Setlist gibts online noch keine.


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